Sömmerung von Karpfenteichen
Projektlaufzeit 03/2019 - 12/2020
Erprobung von Möglichkeiten zur Sömmerung von Karpfenteichen unter Berücksichtigung förderrechtlicher und naturschutzfachlicher Aspekte – Teil I
Projektziele:
- Prüfung von Möglichkeiten der Wiedereinführung der Sömmerung von Teichen mit Feldfruchtanbau auf Teilflächen des Teiches unter heutigen ökonomischen Rahmenbedingungen.
- Wiederbelebung traditioneller und naturverträgliche Bewirtschaftungsformen in der Karpfenteichwirtschaft mit günstigen Effekte auf die Biodiversität.
- Entwicklung wassersparender Bewirtschaftungsverfahren in der Karpfenteichwirtschaft.
- Bekämpfung des Koi-Herpesvirus durch Desinfektion der Teiche durch sommerliche Trockenheit + Hitze und UV-Strahlung.
Projektergebnisse:
- Die Sömmerung von Karpfenteichen war in historischer Zeit ein fester Bestandteil der Karpfenteichwirtschaft. Teiche wurden in dieser Zeit als Nährstofffalle genutzt. Die akkumulierten Nährstoffe generierten in den nun landwirtschaftlich genutzten Flächen höhere Erträge. Die ein- bis zweijährige Nutzung der Teiche als Acker oder Weide verbesserte andererseits als Gründüngung die Erträge der Teichwirtschaft im Folgejahr. Auf Grund des wissenschaftlich-technischen Fortschritts in der Agrikultur wurde die Sömmerung von Teichen ab Mitte des 19. Jahrhunderts obsolet.
- Die Teichsömmerung kann unter den aktuellen Bedingungen wieder sinnvoll sein. Sie ist unter heutigen Bedingungen eine Bewirtschaftungsform, die eine wassersparende Bewirtschaftung der Karpfenteiche unterstützt. Die Sömmerung eines Teils der Karpfenteiche eines Teichgebiets erhöht die Biodiversität und dient dem Biotop- und Artenschutz, insbesondere den einjährigen Pionierpflanzengesellschaften und dem Insektenschutz. Mit einer sommerlichen Trockenlegung erfolgt eine chemikalienlose Desinfektion des Teichbodens, was insbesondere für die erfolgreiche Bekämpfung der von Virosen, wie z. B. der Koi-Herpesvirose von Bedeutung ist.
- Die Sömmerung von Teichflächen durch Anbau von Feldfrüchten oder Blühmischungen aber auch das Zulassen von Brachen auf Teilflächen führte nicht zu einer verstärkten Verlandung oder einer Verschlechterung des Kulturzustandes der betreffenden Teiche.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 76: Fischerei
Dr. Vincent Lugert
Telefon: 035931 296-10
Telefax: 035931 296-11